2
der Oder) traten in der urgermanischen Zeit nur wenig in den Gesichtskreis der Griechen und Rmer (Csar, Tacitus), welche uns die frhesten Mit-teilnngen der die Germanen hinterlassen haben. Die Westgermanen (westlich der Oder, die spteren Deutschen) zerfielen wiederum in die drei Hauptstmme der Jugvoueu (Seegermanen), Jstvonen (Rheingermanen zwischen Weser und Rhein), Herminonen (Sweben, vor der Cimbern- und Teutonen-Wanderung bis zum Thringerwald, nach derselben der das heutige Ober-deutschend bis zur Donau sich ausbreitend). Zwar bewahrte die Sage von der Abstammung dieser Vlkergruppen von einem gemeinsamen Stammvater, Mannns, eine gewisse Erinnerung an die ehemalige Einheit des Volkes, aber weder das gesamte germanische Volk noch auch nur die drei Hauptstmme der Westgermanen bildeten einen gemeinsamen politischen Verband. Die Politische Entwickelung beginnt vielmehr mit Kleinsta aten oder Vlkerschaften.
Der Name Germanen (Nachbarn?) wurde unseren Vorfahren zuerst von den keltischen Galliern beigelegt und dann von den Rmern bernommen. der den Namen Deutsche" s. S. 63.
Zu den Ost g ermanen gehren die Gntonen (die spteren Ost-uud Westgoten), die Burgunder, Vandalen, Hernler, Rugier und Skiren, welche in der Zeit der Vlker-Wanderung wieder begegnen werden.
Aus den westgermanischen Jngvonen sind die spteren niederdeutschen Friesen und Angel-Sachsen, aus den Jstvonen die spteren mitteldeutschen Franken, aus den Herminonen die spteren Thringer sowie die oberdeutschen Schwaben-Alamannen und Bayern hervorgegangen. Die Sachsen sind eine Mischung von Jng-vonen, Jstvonen und Herminonen.
2. Politische Gliederung.
- a) Vlkerschaft (civitas). Jene drei Hanptstmme zerfielen wiederum in eine Mehrzahl von Vlkerschaften, jede Vlkerschaft bildete einen selb-stndigen Staat.
Vlkerschaften der ingvonischen Gruppe sind: Teutonen, Saxeu, Angeln. Chanken, Friesen, Bataver (aufgezhlt in der Richtung von Ost nach West), dazu die Langobarden an der unteren Elbe.
Vlkerschaften der istvonischen Gruppe sind: Angrivarier, Amsivarier Brnkterer, Usipeter, Tenkterer, Ubier (aufgezhlt in der Richtung von Nordost nach Sdwest), dazu vielleicht auch Sugambrer und Marsen.
Vlkerschaften der hermin onischen Gruppe sind: Semnonen, Her-mnndnren, Markomauuen, Onaden, vielleicht auch Chatteu und Cherusker.
Aus der Verbindung mehrerer solcher Vlkerschaften sind in der Zeit der Vlker-Wanderung die obengenannten jngeren deutschen Stmme, Alamannen, Franken :c. hervorgegangen (f. S. 25).
b) Gau (pagus) ist eine rtliche Unterabteilung des Vlkerschafts-staates.' Gerichts-, Verwaltuugs-, Heeresbezirk.
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- 26
aus nach dem Scheldegebiete vor und erreichten noch vor Chlodwigs Zeit im Sden die Somme.
Die Sachsen (von sax kurzes Schwert), entstanden aus der Vereinigung von Saxen im engern Sinne, herminonischen Cheruskern, istv-ouischeu Angrivariern und iugvonischen Chanken, treten zuerst gegen Ende des 3. Jahrhunderts auf. Sie breiteten sich von der Elbe bis nahe an den Rhein aus.
Die Einteilung in Engern, Westfalen, Ostfalen und Nordalbinger kommt nicht vor dem 8. Jahrhundert vor, ist rein rtlich und hat mit der Bildung des schsischen Stammes nichts zu thun.
Sachsen und benachbarte Angeln (Angelsachsen) waren es auch, welche, gegen die ruberischen Briten und Skotten zu Hilfe gerufen, im 5. Jahrhundert von Britannien Besitz ergriffen (f. die bersicht der England). Die Namen der Fhrer H e n g i st und H o r s a sind sagenhaft, ebenso der des Vorkmpfers der keltischen Briten gegen die Angelsachsen, des Knigs Arthur (Artus), und seiner Tafelrunde. Die Briten zogen sich teils nach Wales (Keltenland) zurck, teils auf die nchste Halbinsel des stammverwandten Galliens, nach die von ihnen benannten Bretagne. Britannien hie fortan Anglia (England). Das anfnglich in sieben Einzelreiche geteilte angelschsische Herrschaftsgebiet wurde im 9. Jahrhundert zu einem Reiche vereinigt.
4. Die Friesen (Name einer Vlkerschaft in der Zeit des Tacitus) ingvonischer Abstammung breiteten sich in der Zeit der Vlkerwanderung im Sdwesten bis zur Siugfalabucht (heute Zwiu), im Nordosten bis zur Weser-mndnng aus, nach der Vlkerwanderung der die Weser hinber nach den Ksten und Inseln von Schleswig-Holstein.
5. Die Thringer (wahrscheinlich = Hermunduren, welche den Kern des neuen Stammes bildeten) herminonischer Abstammung treten zuerst um 380 aus. Sie breiteten sich von der unteren Elbe bis sdlich vom Main aus; ihre Sitze umfaten ehemals auer dem heutigen Thringen auch das Unstrnt-gebiet im Norden und das obere und mittlere Maingebiet im Sden.
. Die Baiuvarier (Bewohner des Landes Baia, d. i. des von den keltischen Bojern bewohnten Landes Bhmen) waren swebisch-herminonischer Abstammung; den Kern bildeten die Markomannen. Die Markomannen-Bayern saen seit Chr. Geb. in Bhmen, von wo sie die keltischen Bojer verdrngt hatten. Von hier wanderten sie zwischen 480 und 520 nach dem Lande sdlich der Donau und breiteten sich zwischen Lech im Westen, Enns im Osten, Zusammenflu von Eisack und Etsch im Sden aus. Ober-bayern, Niederbayern, das Salzburgische, Obersterreich und Deutsch-Tirol bildeten die ltesten Stammessitze der Bayern sdlich der Donau. Mit der Einwanderung der Bayern schlo die Vlkerwanderung in Jnnerdentschland.
Ihre sptere Ausbreitung s. S. 46.
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Extrahierte Ortsnamen: Chlodwigs Sachsen Rhein Westfalen Sachsen Britannien England Wales Galliens England Schleswig-Holstein Main Donau Niederbayern Donau Jnnerdentschland
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Die Leitung der Mission in Karantanien hatte das zum Erzbistum erhobene Salzburg, in der Ostmark Passau, in den Landen nrdlich der Donau und am Bhmerwalde Regensburg, spter auch Bamberg.
* Whrend bei der spteren niederdeutschen Kolonisation im Nordosten meist ge-schlossene Scharen freier Bauern unter einem Unternehmer und auf Grund eines Vertrages mit dem bisherigen Grundherrn sich ein freies, selbstverwaltetes Gemein-wesen grndeten, erfolgte die bayerische oder sdstliche Kolonisation unter Leitung des Grogrundbesitzes durch unfreie oder halbfreie Bauern. Die nordstliche Koloni-fation fllt eben in die Zeit des wirtschaftlichen Versalles des Grogrundbesitzes, die sdstliche dagegen in die Bltezeit des geistlichen und weltlichen Grobetriebes.
Sachsenkriege 772804.
Lorgeschichte: Der Mangel einer natrlichen Grenze zwischen den Sitzen der Sachsen und dem Frankenreiche hatte seit alter Zeit zu bestndigen Grenz-Verletzungen seitens der elfteren gefhrt, jeder Aufstand gegen die frnkische Knigsherrschaft hatte bei ihnen Untersttzung gefunden, die Ausbreitung des C h r i st e n-tums in Jnnerdeutschland war durch sie gehemmt worden. Die gnzliche Unter-werfung und, was damit aufs engste zusammenhing, die Bekehrung der Sachsen zum Christentum war zur politischen Notwendigkeit geworden. Lngst schon verlangten die Franken, da dem unleidlichen Zustand ein Ende gemacht werde.
Die Sachsen schieden sich in vier Gruppen; zu beiden Seiten der Weser saen die Engern, westlich von ihnen bis nahe an den Rhein (bis zur Wasserscheide zwischen Rhein und Weser) die Westfalen, stlich von den Engern bis zur Saale und Elbe die Dftfalen, nrdlich der unteren Elbe die Nordalbinger oder Nordleute. Die politischen Einrichtungen der Sachsen waren im wesentlichen noch dieselben, wie zur Zeit des Tacitns.
Der Mangel eines politischen Zusammenhangs hat einerseits die Widerstandskraft des heldenmtigen, zhe an feiner Religion und feiner Freiheit hngenden Volkes gegenber der geschlossenen Macht der Franken gelhmt, andererseits eine rasche Besiegung derselben durch eine entscheidende Schlacht Karl dem Groen unmglich gemacht. berdies wurde Karl dem Groen die Beruhigung der Sachsen-lande durch anderweitige Beschftigungen sehr erschwert.
772779. Auf einer Versammlung in Worms 772 wurde der Krieg gegen die Sachsen beschlossen. Der Angriff richtete sich zunchst gegen die Engern; die Eresburg an der Diemel wurde erobert, die Jrminsul (Ab-bilb der Weltesche) zerstrt, die Engern zur Unterwerfung gezwungen.
Karls Erfolge gingen während der Eroberung des langobardischen Reiches wieder verloren. 775 drang Karl neuerdings nach Sachsen vor, eroberte die Sigburg, baute die zerstrte Eresburg wieder auf und rckte bis zur Ocker vor; Engern, West- und Ostfalen unterwarfen sich. Nach neuen Abfallversuchen während eines langobardischen Aufstandes und eines spanischen Feldzugs wurden die Sachsen (779) von Karl so entschei-dend geschlagen, da er in den folgenden Jahren an die Einteilung Sachsens in Missionsbezirke wie an die Einfhrung der frnkischen Grasschafts Verfassung denken konnte.
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Extrahierte Personennamen: Lorgeschichte Karl Karl Karl Karls Karls Karl Karl Karl_so_entschei-dend Karl
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der Westfälischen Pforte betritt sie das Norddeutsche (Niedersächsische) Tief-
land und ergießt sich mit breiter Mündung unterhalb Bremen in die Nordsee.
Als Nebenflüsse kommen ihr rechts zu: die Aller mit der Ocker
und die Leine; links: die Diemel und die Hunte.
Bevölkerung, Staatliches und Städte. Thüringerwald und Werra
scheiden Franken und Thüringer; erstere breiteten sich westwärts aus,
letztere ostwärts.
Staatlich umfaßt das Gebiet: a) das Fürstentum Waldeck; K) den
Ost teil der preußischeu Provinz Hessen-Nassau; c) den Süd-
teil der preußischen Provinz Hannover.
1. Das Fürstentum Waldeck (1100 qkm; 60000 Einw.), ein waldiges,
schwach bevölkertes Gebirgsland mit dem kleinen Fürstentum Pyrmont.
Hauptstadt Arolsen. Pyrmont, besuchter Badeort.
2. Die Provinz Hessen-Nassau (S. 46).
3. Die Provinz Hannover, seit 1866 Preußen einverleibt. Der Haupt-
ström ist die Weser. Zwischen Elbe und Ems in der Sächsischen Tiefebene
viele Sandhügel, Heiden (Lüneburger Heide) und Moore, am Meere fette
Marschen. Der südliche Teil ist ein schönes, fruchtbares Bergland. —
Göttingen, Universität. Hannover, (Hohenoser — hohes User), als Brücken-
ort an der Leine entstanden. Eisenbahn-Knotenpunkt. Bedeutende Fabrik-
tätigkeit, 300000 Einw. Hildes heim, altberühmte Bischofsstadt. Goslar,
Klausthal und Andreasberg, Bergbau. Osnabrück, Westfälischer
Friede 1648. Emden, Hafenstadt; Kabel nach Amerika über die Azoren.
Der Küste ist eine Reihe sandiger Inseln vorgelagert, unter denen Norderney
und Borkum als Seebäder am meisten besucht werden.
4. Das Herzogtum Braunschweig (3700 qkm; 500000 Einw.). Es
zerfällt in vier gesonderte Gebietsteile zwischen der mittleren Weser und der
oberen Aller. In den Landstrichen, welche in der Norddeutschen Tiefebene liegen,
wird Ackerbau und Viehzucht, auf dem Harz Bergbau und Waldwirtschaft
getrieben. — Die Hauptstadt Braunschweig, 143 000 Einw., mit ans-
blühendem Handel und Gewerbe. Wolfenbüttel mit berühmter Bibliothek.
Blankenburg liegt aumutig am nördlichen Fuße des Harzgebirges.
5. Die Fürstentümer Lippe (1200 qkm; 140000 Eiuw.) und
Schanmbnrg-Lippe (340 qkm), ersteres dem Teutoburgerwald nach Norden
anliegend, letzteres rechts der Weser ostwärts von Minden. Ackerbau, Vieh-
zucht und Waldwirtschaft sind Hauptnahrungszweige. — Die Hauptstadt von
Lippe ist Detmold; in der Nähe steht das Hermannsdenkmal. Bückeburg
ist die Residenzstadt von Schanmbnrg-Lippe.
E. Das Gebiet der mittleren Me.
Bodengestalt, Bewässernng, Klima und Erzeugnisse, a) Der
Thüringerwald (S. 47).
b) Der Frankenwald (S. 27).
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Extrahierte Ortsnamen: Westfälischen Niedersächsische Nordsee Thüringerwald Hannover Goslar Andreasberg Emden Amerika Norderney Borkum Braunschweig Blankenburg Minden Detmold Bückeburg Thüringerwald Frankenwald
51
Chemnitz, 245000 Einw., große Fabrikstadt (Spinnereien, Maschinenbau),
Freiberg, Silberbergbau.
Königstein, Festung in der von Reisenden vielbesuchten Sächsischen
Schweiz. Hauptstadt Dresden, 547 000 Einw., das schöne „Elb-Florenz",
mit seinen Prachtbauten und Kunstschätzen. Die prächtigen Berglehnen am
Elbestrom sind mit Weinbergen, Landsitzen und Schlösseru geschmückt. Rege
Elbschiffahrt. Meißen, Porzellanfabrikation. Riesa, Eisenbahnknoten-
Punkt.
Bautzen, der Mittelpunkt sür die in der Oberlausitz wohnenden Wenden,
unter denen sich deutsches Wesen immer mehr ausbreitet. Zittau im Oder-
gebiet, starke Leinweberei. In den Tälern der Umgebung viele Weber-
dörfer.
4. Das Herzogtum Anhalt (2300 qkm; 340000 Einw.) zerfällt in
zwei getrennte Gebirgsteile. Der größere liegt im Elbetiefland, zu beiden
Seiten der unteren Mulde und Saale, der kleinere am Unterharz. — Haupt-
stadt : Dessau an der Mulde. Ber.nburg an der Saale. Wallenstedt
am Nordfuße des Unterharzes. Bergbau.
F. Tiefland links der Elbe (Uordwestdenwand).
Bodengestalt, Bewässerung, Klima und Erzeugnisse. Vom unteren
Rhein gegeu Osten bis über die Elbe hinaus zur Wasserscheide gegen die
Oder erstreckt sich diese Tiefebene. Gegen die Nordsee fällt sie so tief ab,
daß das Land durch Deiche vor dem Einbruch des Meeres geschützt werden
muß. Der Boden dieser Tiesebene ist von sehr wechselnder Beschaffenheit.
Wo Schlamm- und Sandbänke (Polder) zur Ebbezeit au der Küste des
Meeres oder an den Ufern der Ströme bloßliegen, deichen die Bewohner sie
ein, um fruchtbares Ackerland zu gewinnen. Solchen schweren und feiten
Fruchtboden, auf welchem alle Getreidearteu üppig gedeihen, nennt man
Marschland. Zwischen der unteren Elbe und der unteren Weser aber dehnt
sich eine unfruchtbare Sandfläche aus, die Lüneburger Heide, auf der
vielfach nur kümmerliches Nadelholz und Heidekraut wächst. Dazwischen liegen
kleine, ärmliche Ortschaften. Die einzige Brotfrucht, welche dort der Boden
hervorbringt, ist der Bnchweizen. Auf den mageren Grasplätzen weiden die
Heideschnucken, kleine, schwarze Schafe. Die Bienenzucht erfreut sich auf der
Heide besonderer Pflege, da die Biene in dem Heidekraut reichliche Nahrung
findet. Versumpfte Flächen bilden Torfmoore, deren Decke man absticht
und zu Brennmaterial verwendet. Die größten Moore sind im Gebiete der
Ems. Lüneburg hat eine bedeutende Saline. Rinder- und Pferdezucht
sind auf dem Marschboden wichtig. Das Meer liefert Seefische.
Die Nordsee nimmt auf: die Ems, die Weser und die Elbe.
Die Busen der Nordsee sind: der Dollart, durch den Durchbruch
der Deiche (1278) entstanden, der Jadebusen und die buseuartigen Mint«
düngen der Weser und Elbe. Von den Inseln gehöre» zu Deutschland:
Borkum, Norderney, Föhr, Helgoland und Sylt.
i*
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T18: [Donau Stadt Ungarn Böhmen Wien Hauptstadt Land Einw. Königreich Mulde], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau]]
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52
Bevölkerung. Staatliches, Städte. An der Nordseeküste wohnen
Friesen und zwar Ostfriesen (zwischen Dollart und Jade) und Nordfriesen
(an der westlichen Seite Schleswigs und auf den Nordfriesischen Inseln).
Von Staaten und Staatsgebieten Deutschlands gehören hierher:
1. Das Fürstentum Schaumburg-Lippe (S. 48).
2. Die preußische Provinz Hannover (S. 48).
3. Das Großherzogtum Oldenburg (6400 qkm; 450000 Einw,). Das
Hauptland ist am linken User der Weser in dem westlichen Teil der Nord-
deutschen Tiefebene; es hat Torf-, Geest- und Marschboden. Viehzucht und
Ackerbau sind die Erwerbszweige der Bevölkerung. — An der Hunte liegt
die durch ihre bedeutenden Pferdemärkte bekannte Residenzstadt Oldenburg.
— Zu Oldenburg gehören noch: das Fürstentum Lübeck (au der Ostsee)
mit der Stadt Eutin und das Fürstentum Birkeufeld (aus der Südseite
des Hunsrücks). Eisenindustrie und Achatschleiferei.
4. Die Freie Stadt Bremen (250 qkm; 280000 Einw. im Gebiet)
ist der zweite Seeplatz des Deutschen Reiches. Einfuhr von Tabak, Baum-
wolle, Petroleum; Ausfuhr deutscher Erzeugnisse und Fabrikate. Sitz der
großen Schiffahrtsgesellschaft „Norddeutscher Lloyd". Prächtiges Rathaus.
G. Nordostdeutsches Tiefland samt oberem Odergelmte.
Bodengestalt, Bewässerung, Klima und Erzeugnisse. Den Oberlauf
der Oder begleiten, nordwestlich gerichtet, die Sudeten. Sie bestehen aus
fünf getrennten Zügen. Es gehören dazn:
a) das Mährische Gesenke, ein niederes Bergland mit Laubwaldungen;
sein höchster Punkt ist der Altvater (1500 m). Nordwestlich folgt
b) der Glatzer Gebirgsrand, eiu rechteckiges Hochkesselland, wichtig
für Verkehr und Handel. Der Paß von Landshut-Trautenau scheidet den
Gebirgsrand von
c) dem Riesengebirge, welches wallartig emporsteigt. Der höchste
Punkt ist die Schneekoppe (1600 m). In den Tälern und an niederen
Berglehnen ist das Gebirge dicht bewaldet; in den Höhen aber schrumpfen
die Nadelhölzer zu Zwergkiefern zusammen oder es bedecken nur mehr Gräser
und Kräuter deu Boden. Hier betreibt der arbeitsame Gebirgsbewohner in
zerstreut liegenden Sennhütten (Banden) Milchwirtschaft. Vom Oktober bis
zum Mai, iu welcher Zeit hoher Schnee das Gebirge deckt, liegen die meisten
Bauden öde und verlassen. — Die Leinwandfabrikation steht im Riesen-
gebirg auf hoher Stufe. Es euthält auch ergiebige Erzlager; deshalb liefert
der Bergbau eine beträchtliche Ausbeute. Westwärts schließt sich ohne
tieferen Einschnitt an
6) das Jsergebirge, aus welchem die Jser zur Elbe, die Lausitzer
Neiße zur Oder stießt. An der linken Seite dieses Neißetales steht nord-
westlich
e) das Lausitzer-Gebirge. — Dieses geht über in das Elbsand-
st e i n g e b i r g.
TM Hauptwörter (50): [T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
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Autor: Hohn, Karl Friedrich, Müller, Johann Kaspar
Sammlung: Geschichtsschulbuecher vor 1871
Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
Inhalt Raum/Thema: Weltgeschichte
Inhalt: Zeit: Alle Zeiten
Lis auf den Kaiser Napoleon und Ludwig Xvni. 145
3* n. € G. und des Innern, des Kriegswesens, der
178y— 1817. Finanzen, des Handels und des öffentli-
chen Schatzes, und einen Minister- Staatösecretär:
ferner einen Staatsrath, der wenigstens aus 16,
höchstens aus 25 Mitgliedern besteht und drey Ab-
theilungen hat, eine für die Justiz und das Innere,
eine für das Kriegswesen, und eine für den Handel
und die Finanzen. 12) Es ist eine ständische Re-
präsentation von 100 Mitgliedern, bestehend aus 70
Grundeigenthümern, i Z Kausteuten und Fabrikher-
ren, 15 Gelehrten und um den Staat verdienten
Bürgern, denen die Entwürfe zu Gesetzen vorgelegt
werden. 13) Die Zahl der Departemente im Rei-
che soll nicht unter 8, und nicht über 12 seyn. Ein
jedes Departement soll nicht unter 3, und nicht über
5 Districte haben. Die Departemente werden durch
Präfecte, die Districte durch Unterpräfecte, diemu-
nicipalitäten durch Maires verwaltet. 14) Der Co-
dex Napoleon gilt vom 1. Jäner 1808 als bürgerli-
ches Gesetzbuch: das gerichtliche Verfahren ist öffent-
lich, und der gerichtliche Stand unabhängig. E§
werden Friedensrichter, und in peinlichen Fällen Ge-
richte von Geschwornen eingesetzt. Der König hak
das Recht zu begnadigen.
Das Königreich war in 8 Departemente
eingetheilt, welche von den Flüssen Fulda, Wer-
ra, Weker, Leine, Saale, Ocker, Elbe, und
von dem Harze ihre Benennung haben; Kassel ist
die königliche Residenz.
Im Anfänge des Decembers nahm der Mo-
narch Besitz von seinem Reiche, und gab sogleich
Beweise, daß er seine Völker mit Weisheit, Güte
und Gerechtigkeit regieren wolle. Er wählte treffli-
che Männer 51t Ministern, Staatöräthen, Präfec»
Weltgeschichte^ 10 ten
TM Hauptwörter (50): [T26: [Recht König Stadt Staat Bauer Gesetz Beamter Adel Land Bürger]]
TM Hauptwörter (100): [T41: [Staat Recht Volk Adel König Land Verfassung Gesetz Stand Verwaltung], T68: [Gericht Recht Richter König Strafe Gesetz Urteil Sache Person Verbrechen], T63: [Jahr Senat Plebejer Gesetz Volk Recht Staat Bürger Gewalt Rom], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T96: [Ludwig Karl König Frankreich Kaiser Xiv Napoleon Krieg Franz Italien]]
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Extrahierte Personennamen: Napoleon Ludwig_Xvni Ludwig Napoleon Jäner
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
I. Geographie.
18 000 E. an der Aller hat große Schiffahrt und starken Handel. Unfern
der Elbe die uralte feste Stadt Stade mit wichtiger Schfffahrt und be-
deutendem Wehhandel aus den in der Nahe sich ausdehnenden reichen
Marschen. Hildesheim mit 26000 E., einem prächtigen Dom und
wichtigem Garn- und Leinwandhandel; dann die schöne Stadt Göttingen
an der Leine, 26000 E., berühmte Universität. Osnabrück, 33000 E.,
an der Hase. 1648 Mitabschluß des westfalischen Friedens. Die wohl-
gebaute Stadt Aurich hat viele Tabakfabriken, große Vieh- und Pferde-
märkte. Emden liegt unweit der Mündung der Ems in den Dollart, in
fetter Marschgegend; es hat 14000 E. Klausthal und Zellerfeld
sind wichtige Bergstädte Hannovers mit Gruben und Halden ringsumher. —
Die Insel Norderney mit besuchtem Seebade.' *
§.74. Die Provinz Hessen-Nassau enthält 15800 qkm mit 11/2
Mill. E. Der größte Teil Hessens ist gebirgig und hügelig durch Zweige
des Spessarts, Nhöngebirgs, Vogelsbergs und Thüringerwalds; auch Nassau
ist gebirgig (Taunus). Zwischen dem Taunus und Rhein ist der herr-
liche Rheingau mit trefflichen Weinen. — Städte: Kassel an der Fulda,
ehemals kurfürstliche Residenz, hat 60000 E., ein prächtiges Schloß,
Fabriken und Handel. Eine Stunde davon das schöne Lustschloß Wil-
helmshöhe mit Park und berühmten Wasserkunstwerken. Dasselbe war
1870 dem gefangenen französischen Kaiser Napoleon Iii. zum Aufenthalte
angewiesen. Marburg an der Lahn ist eine Universitätsstadt, reizend
gelegen. Fulda am Flusse gl. N., Sitz eines Bischofs, hat 11000 E. Im
ansehnlichen Dom ruhen die Gebeine des Apostels der Deutschen. Schmal-
kalden im Thüringerwald hat Eisen- und Stahlfabriken. Hanau am Ein-
flüsse der Kinzing in den Main mit 23000 E. ist merkwürdig durch die
Schlacht zwischen den Franzosen und Bayern am 30. und 31 Oktober 1813, die
letzte, welche Napoleon I. in Deutschland schlug. Wiesbaden, in einem
weinrcichen Thale nicht weit vom Rhein, 50 000 E. , hat berühmte
warme Bäder. Eine Stunde davon liegt am Rhein in entzückender Lage
der hübsche Ort Biberich mit einem Residenzschlosse. Weil bürg und
Nassau an der Lahn (Freiherr v. Stein, 1759 hier geb., f 1831, berühmter
Staatsmann), sowie Dillen bürg sind kleine, aber gewerbreiche Städte.
Zu den berühmtesten Weinorten ochören: Hoch he im unweit des Mains,
dann im gesegneten Rheingau Rüdesheim, Johannisberg, Aß-
mannshausen, Geisenheim, Hattenheim, wo der Markobrunner
und der Steinberger Wein wächst. Zu Ems, Selters und Schwal-
bach sind geschätzte Mineralquellen. Frankfurt a. Main, früher Sitz
der deutschen Bundesversammlung, ist nächst Köln die wichtigste Stadt
Westdeutschlands. Im Rathaus, der Römer genannt, wurden einst die
deutschen Kaiser gewählt und im ehrwürdigen Dom gekrönt. Frankfurt
hat 170 000 E und nimmt einen hervorragenden Rang unter den Geld-
märkten und Meßplätzen Europas ein. Hier wurde Göthe 1749 geboren
(st 1832). Die Vorstadt Sachsenhausen liegt senseits der Mainbrücke.
Homburg „vor der Höhe", d. h. an den Vorhügeln des Taunus gelegen,
ist ein Bade- und Vcrgnügungsort.
TM Hauptwörter (50): [T8: [Stadt Rhein Schloß Kreis Mainz Einw. Dorf Main Frankfurt Einwohner]]
TM Hauptwörter (100): [T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T57: [Weser Stadt Hannover Harz Osnabrück Leine Kreis Aller Land Elbe], T76: [Stadt Straße Haus Schloß Kirche Gebäude Mauer Platz Garten Dorf], T73: [Stadt Schloß Augsburg Grafe Nürnberg Reichsstadt Bischof Sitz Regensburg Fürst]]
TM Hauptwörter (200): [T36: [Rhein Mosel Lahn Mainz Stadt Bingen Taunus Bonn Main Ufer], T38: [Weser Elbe Hannover Land Stadt Lüneburg Leine Nordsee Aller Bremen], T94: [Stadt Fabrik Handel Dorf Schloß Weberei Einwohner Einw. Nähe Bergbau], T25: [Stadt Schloß Straße Garten Berg Dorf Nähe Park Ufer Haus], T122: [Stadt Hamburg Handel Berlin Bremen Lübeck London Deutschland Frankfurt Verkehr]]
Extrahierte Personennamen: Osnabrück Napoleon Apostels Napoleon_I.
Bildungsstufen (OPAC): Sonstige Lehrmittel, alle Lernstufen
I. Geographie.
I
Das deutsche Reich.
§. 35. Das deutsche Reich ist 550om qkm groß und zählt mehr als
45 Mill. Einwohner (über 16 Mill. Katholiken, über 28 Mill Pro-
testanten uno mehr als 6mom Juden). Ungefähr 40 Mill. sind deutscher
Abstammung, über 3 Mill. Slaven, 1/5 Mill. Franzosen, weniger als
*/5 Mill. Dänen und eben so viele Littauer. — Das deutsche Reich grenzt
im O. an Rußland und Österreich, im S. an Österreich und die Schweiz,
im W. an Frankreich, Belgien und Holland und im R. an die Nordsee,
Dänemark und an die Ostsee.
§. 36. Die Küstenländer an der Nord- und Ostsee bilden ein fast un-
unterbrochenes Tiefland. In der Milte und im Westen Deutschlands erheben
sich Mittelgebirge und der Süden umfaßt einen Theil der Alpen und die
ihnen vorgelagerte schwäbisch-bayerische Hochebene. (Nieder- und Ober-
deukschland). Der Boden ist größtenteils fruchtbar und sehr gut angebaut.
Das Klima ist im ganzen gemäßigt und gesund; die Luft in Nieder-
deutschland feuchter, in Obcrdeutschiand trockener, in den Gebirgen rauher
und in den Ebenen milder.
§.37. Hauptgebirge sind: Teile der Alpen im Süden; der
Schwarzwald und die rauhe Alp im Südwcsten; die Vogesen, der
Hunsrück, das Siebengebirg, der Westerwald, der Taunus
oder die Höhe, der Odenwald, der Spessart, das Vogelsgebirg
und das Rhöngebirg im Westen; der Thüringerwald und das
Fichte l geb irg in der Mitte; der Böhmerwald mit dem bayerischen
Wald, das Erzgebirg, das Riesengebirg (die Sudeten) und ein
Teil der Karpathen im Osten von Deutschland. Der Harz ist das
nördlichste Gebirge Deutschlands.
§. 38. Als hohe Berge merken wir uns in den Alpen den Hoch-
vogel (2600 m h.), die Zugspitze (30m m h.) und den Watzmann
(27m m h.); in dem Fichtelgebirge den Ochsenkopf und Schneebera
(1050 m h.); im Böhmerwald den Arber (1500 m h.); im Riesengebirge
die Riescnkoppe (1600 m h.); im Hardtgcbirge den 700 m hohen
Donnersberg und im Harz den Brocken (11m m h.)
§. 39. Meere Deutschlands mit ihren wichtigsten Meerbusen. —■
Deutschland wird von der Nord« und Ostsee bespült An der Nord-
see oder dem deutschen Meere liegen Preußen, Oldenburg, Bremen und
Hamburg (die zwei letzteren jedoch nur mittelbar durch Bremerhafen und
Kuxhafen), Holstein und Schleswig; an der Ostsee die beiden letztgenann-
ten, dann noch Lübeck,Mecklenburg und Preußen. Busen der Nordsee sind:
der Dollart, welcher die Ems, und der Jadebusen, der einen kleineren
Fluß, die Jade, aufnimmt. Beide genannte Busen entstanden im 13. Jahr-
hundert durch hohe Fluten, gegen welche die Küste noch nicht durch Dämme
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Extrahierte Ortsnamen: Schweiz Frankreich Belgien Holland Nordsee Dänemark Ostsee Deutschlands Nieder-
deutschland Obcrdeutschiand Schwarzwald Westerwald Taunus Odenwald Thüringerwald Böhmerwald Deutschland Deutschlands Böhmerwald Deutschlands Deutschland Nord« Ostsee Oldenburg Bremen Hamburg Holstein Ostsee Nordsee
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I. Geographie.
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namentlich Holz; denn in Westpreußen finden sich ausgedehnte Waldungen. —
Die Hauptstadt Danzig mit mehr als 100 000 E. ist eine schön gelegene,
alterthümlich gebaute Stadt, die starke Festungswerke hat und ausgehrei-
teten Handel treibt. Auch Elbings Handel ist immer mehr im Zunehmen
begriffen. M a r i e n b e r g und D irsch a u haben berühmte Bauwerke
aufzuweisen, das erstere in dem alten Hochmeisterschlosse, das letztere in der
großartigen, 876 m langen Eisenbahnbrücke über den Weichsclstrom. An
diesem liegen ferner das ehemals befestigte Graudenz, und Thern, die
Gcburtsstadt des Astronomen Kopernikus, eine starke Festung in wichtiger Lage.
§. 71. Die Provinz Posen mit 29000 qkm und mehr als 1^ Milk.
E. liegt in der Tiefebene zwischen Weichsel und Oder und ist reich an
Vieh, Getreide und Holz. — Die Stadt Posen mit nahezu 70 000 E. liegt
an der Warthe, ist befestigt und treibt lebhaften Handel. Bromberg hat
35000 E. und liegt an der Brahe. Bedeutende Flußschiffahrt.
§. 72. Die Provinz Schleswig-Holstein (19000 qkm. 12/5 Mill. E.)
ist nach Süden von der Elbe begrenzt; die Herzogtümer Holstein und Schles-
wig aber sind durch die Eider getrennt. Ackerbau, Rindvieh, Pferde und
Schweinezucht sind bedeutend. Die Ostseite der Provinz schmücken herrliche
Buchenwaldungen. — In Schleswig: die Hauptstadt Schleswig mit 15000
E. Flensburg mit blühendem Handel, Schiffahrt, Fabriken (31000e.).
Apenrade mit Seebad und Sechandel. Die Festung Sonderburg aus
der Insel Alsen. In Holstein nennen wir die Städte Kiel, 44000 E.,
mit einer Universität und dem Hauptkricgshafen der deutschen Flotte an
der Ostsee. Altona an der Elbe mit beinahe 105000 E., Fabriken aller
Art und Handel bis nach Wcstindien. Glückstadt an der Elbe mit
80 000 E. treibt Industrie und Seeschiffahrt. Rendsburg an der Eider
hat 13 000 E.; Festung. — Das kleine Herzogtum Lauenburg hat die
Städte Lauenburg an der Elbe und das anmutige am Ratzeburger See
liegende Ratzeburg. Ein kleiner Teil der Stadt ist mecklenburgisch.
§■ 73. Die Provinz Hannover enthält 38400 qkm und 2^/2 Mill.
E., und liegt größtenteils zwischen der Elbe und Weser. Vom Zusammen-
flüsse der Fulda und der Werra und vom Harzgebirge erstreckt es sich samt
einem dazwischen liegenden Teile Braunschweigs erst durch Hügelland, dann
durch die große deutsche Tiefebene bis zur Nordsee. Zwischen dem frucht-
baren Hügellande und den höchst ergiebigen Marschen der Nordsee liegen
weite, wenig bewohnte Heiden und Moore. — Der Harz gehört zu den
metallreichsten Gebirgen Deutschlands; in den Marschgegendcn blühen
Ackerbau und Viehzucht, und in der Lüneburger Heide,' „dem weiten
Landmeere des deutschen Nordens", wird Schafzucht (Heidschnucken) und
Bienenzucht getrieben. — Hannover an der Leine, die Hauptstadt der Pro-
vinz, hat 150000 E., manche durch Größe und Schönheit hervorragende
Gebäude, Fabriken und lebhaften Handel; in der Nähe, durch Alleen mit der
Stadt verbunden, die herrlichen Lustschlösser Mont-Brillant und Her-
renhausen. Lüneburg an der Ilmenau, 20000 C., mit herrlichem
Rathhause und reicher Saline. Harburg (20000 E.), eine Fabrikstadt an
der inselreichen Elbe, der freien Stadt Hamburg gegenüber. Celle mit
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